Lutherkirche

Geschichte

Am 24. August, dem Bartholomäustag 1693, wurde auf dem Friedhof (Gottesacker) vor dem Neundorfer Tor der Grundstein für eine Friedhofskirche gelegt. Die Bauzeit dauerte 29 Jahre, da Finanznöte und Kriege den Bau immer wieder unterbrachen.
Am 10. Dezember 1722 konnte sie als Gottesackerkirche auf den Namen des St. Bartholomäus geweiht werden.
Einen tiefen Einschnitt erlebte die Kirche in der Zeit der napoleonischen Befreiungskriege 1813-1815. Man benutzte sie als Lazarett unter anderen für russische Kriegsgefangene. Ein schlichter Gedenkstein vor der Südseite der Kirche erinnert an diese Zeit. 1816 wurde sie wieder geweiht.
1849 wandelte sich der Charakter der Kirche- von einer Gottesackerkirche zur Predigtkirche.
Regelmäßig fanden nun Gottesdienste statt. 1883, im Gedenkjahr des 400. Geburtstages Martin Luthers, weihte man die alte Gottesackerkirche St. Bartholomäus zur Lutherkirche.
Der alte, die Kirche umgebende Friedhof wurde 1866 geschlossen und bekam den Namen Lutherplatz. An der Reißiger Straße war schon mit der Belegung des neuen Friedhofes I begonnen worden.
Die Stadt Plauen begann zuerst stetig und schließlich explosionsartig zu wachsen. Die Textil- und Spitzenindustrie ließen Plauen wohlhabend und groß werden. 1912 lebten in Plauen über 128000 Einwohner.
1893 wurde die Luthergemeinde aus der St. Johannisgemeinde ausgepfarrt und bildet seitdem eine eigene Kirchgemeinde im Westen Plauens.
1900 bis 1901 fanden große bauliche Veränderungen in der Lutherkirche statt. Es gelang den Verantwortlichen die Gottesackerkirche in eine einladende Gemeindekirche zu verwandeln. Dazu wurde der neue Haupteingang an der Westseite geschaffen mit den eigentümlichen Stufen hinunter ins Kirchenschiff.
Während der friedlichen Revolution 1989 spielte die Lutherkirche eine zentrale Rolle. Brennende Kerzen Tag und Nacht auf den Stufen vor dem Südportal gegenüber dem Rathaus waren ein Zeichen für Hoffnung und Gewaltlosigkeit.
Im Jahr 2022 kann die Lutherkirche, so Gott will, Ihr 300. Kirchweihjubiläum feiern.

Der Altar

Der spätgotische Flügelaltar wurde um 1490 von einem unbekannten Erfurter Meister geschaffen. Das auf dem Altar aufstehende untere Schnitzwerk kam 1520 dazu, die Tafelgemälde und der Aufsatz mit Rahmung 1614.
Ursprünglich stand dieser Altar in der Thomaskirche zu Leipzig. Als er dort einem barocken neuen Altar weichen musste, kam er auf Vermittlung des dortigen Superintendenten, der Anfang des 18. Jahrhunderts Pfarrer in Plauen gewesen war, hier in die Gottesackerkirche als Schenkung.
Der Mittelschrein zeigt die Beweinung Jesu Christi.Jesus ist gestorben und vom Kreuz abgenommen und wird von den treuen Frauen und Jüngern beweint.
Auf dem rechten und linken Seitenflügel sind Szenen aus der Leidensgeschichte Jesu dargestellt. Links oben, die Geißelung Jesu, rechts oben die Verspottung und Dornenkrönung, links unten die Darstellung vor dem Volke durch Pilatus („Ecce homo“- Seht welch ein Mensch, Joh. 19, 1-5), rechts unten die seltene Darstellung der Vorbereitung der Kreuzigung (Kreuzbohrung).
In der Mitte des Aufsatzes ist eine Kreuzigungsdarstellung zu sehen.
Darüber im schwarzen Feld das Medaillon mit dem Gottesnamen in hebräischer Sprache („JHWH). Darüber sehen wir den auferstandenen Christus als den Sieger, wie er Tod und Teufel besiegt. Links und rechts davon sind als Auferstehungszeugen Maria Magdalena und Thomas (vgl. Thomaskirche) dargestellt.
Um den Sockel der beiden Figuren treten vier Engel hervor, die die Leidenswerkzeuge der Passion Christi in den Händen halten.
Wird der Altar gewandelt erscheinen vier Tafelgemälde, von links: Johannes der Täufer, Christus als Schmerzensmann, der als Auferstandener die Wundmale trägt, Maria, die Mutter Jesu und Johannes der Evangelist.

Gedenktafeln/Epitaphien

Im Altarraum sehen wir zwei barocke Gedenktafeln.
Links Johann David Tauber , ein Plauener Bürgermeister aus dem 18. Jahrhundert, der von den Engeln beweint wird und rechts Johanna Margarethe geb. von der Burgk, mit ihren beiden nacheinander verstorbenen Ehemännern: Johann Friedrich Leucht (links) und Johann Balthasar Mylius, beide waren Bürgermeister in Plauen. Letzterer ist der 1694 verstorbene Kirchengründer, dessen eigentlicher Grabstein hinter dem Altar aufgestellt ist und dessen Gruft sich unter der Sakristei befindet.

Die anderen Grabsteine in der Kirche erinnern an Zeitzeugen und Schicksale in Plauen.

Wir werden erinnert an unseren eigenen Tod. Ihn vor Gott zu bedenken soll uns klug machen.

Orgel

Die erste Orgel wurde von dem berühmten Leipziger Orgelbaumeister Johann Gottlob Mende gebaut. Davon ist nur noch das Orgelgehäuse und ein Register vorhanden. Die heutige Orgel ist eine pneumatische Orgel aus der Werkstatt von Jehmlich, Dresden, die 1926 eingebaut, in den 50ér Jahren umgebaut und 1979 überholt wurde.
Nun ist die Substanz verbraucht, einige Register sind unspielbar, Reparaturen sind fast unmöglich geworden. Die Pneumatik hat eine lange Verzögerung. Nun haben wir das Jahrhundertprojekt, eine neue Orgel für 2022 zu bauen, angefangen. Gott segne dieses große Vorhaben.

Taufstein

Die barocke hölzerne Taufe stammt aus einer unbekannten vogtländischen Dorfkirche. Eine Kopie dieses Taufsteines wurde für die Laurentiuskirche in Auerbach/V. angefertigt.

Glocken

Der 39 m hohe Turm trägt drei Bronzeglocken in einem eichenen Glockenstuhl, die 2010 in Innsbruck von Fa. Grassmayr gegossen wurden und sehr wohlklingend einen einzigartigen Nachhall haben und in e-g-h-erklingen.

Kontakt

Ev.-Luth. Lutherkirchgemeinde Plauen
Dobenaustraße 12 (Lutherhaus)
08523 Plauen

Telefon:03741 22 62 32
Fax:03741 14 79 20
E-Mail:kg.plauen_luther©evlks.de
Web:www.lutherkirche-plauen.de

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